Wir möchten Ihnen einen Einblick in unser Konzept, unsere Ausbildung und in die Osteopathie verschaffen.
Die Osteopathie ist ein eigenständiges, ganzheitliches Behandlungskonzept und keine bloße Sammlung von Behandlungstechniken. Der Körper hat die Fähigkeit, sich selbst zu heilen: Knochen wachsen nach einem Bruch zusammen, eine Erkältung klingt wieder ab und selbst die Haut erneuert sich nach einem Schnitt.
Die Osteopathie macht sich diese Fähigkeit eines gesunden Körpers zu Nutze, indem sie die Ursache der Beschwerden ausfindig macht und über konsequente zielführende Behandlung auf parietaler, viszeraler sowie kranio sakraler Ebene Störfelder und Dysfunktionen behebt, damit der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen.
Die Osteopathie gliedert den Körper in drei große Systeme (Parietal, Viszeral, Kraniosakral). Alle drei Systeme beeinflussen sich gegenseitig und funktionieren als Einheit. Es gibt also nicht drei verschiedene Arten der Osteopathie und man kann auch nicht eine Disziplin isoliert betreiben, wenn man dem ganzheitlichen Ansatz gerecht werden möchte.
Parietal leitet sich ab von Paries (lat. für „Wand“). Gemeint sind Körperstrukturen, die im Vergleich zu den inneren Organen nach außen, zur Körperoberfläche („Körperwand“) hingelegen sind. In der parietalen Osteopathie werden demnach Muskeln, Muskelhüllen (Faszien), Gelenke und alle weiteren Strukturen des Bewegungsapparats behandelt.
Viszeral leitet sich ab von Viscera (lat. für Eingeweide). Behandelt werden im viszeralen System die im Bauch und Brustraum liegenden Organe, indem deren Beweglichkeit gegenüber den umliegenden Geweben und Nachbarorganen getestet und auffällige Läsionen gelöst werden, z.B. durch manuelle Einwirkung auf postoperative Verklebungen (Adhäsionen) oder Vernarbungen. Durch Drainage gestauter Organe kann der Osteopath die Durchblutung und die Funktion der inneren Organe positiv beeinflussen
Viscerale Osteopathie existiert seit den Anfängen der Osteopathie, viele Techniken wurden aber erst seit den 80er Jahren von Jean Pierre Barral und Pierre Mercier entwickelt.
Dieses umfasst den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum) mit seinen Membranen. Hier pulsiert die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liqour) in einem bestimmten eigenen Rhythmus (PAM= primärer Atmungsmechanismus) und steht in engem Kontakt mit dem Nerven-, Hormon- und Gefäßsystem. Dieser ergibt sich aus der Bildung und Resorption von Gehirnwasser (Liquor). Liquor dient dazu, das Gehirn vor Stößen zu schützen, Nährstoffe zu transportieren sowie den Wärmehaushalt zu regulieren. Oberstes Ziel ist auch hier: Homöostase. Jenes Gleichgewicht garantiert dem Körper ein konstant bleibendes Milieu, um optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Dieser Rhythmus ist am ganzen Körper spürbar, speziell am Kopf, was durch die Vielzahl der Schädelnähte (Suturen) und der dadurch verhältnismäßig großen Bewegungsamplitude möglich ist.
Der Osteopath kann mit geschulten Händen den kraniosakralen Rhythmus evaluieren und hieraus Hinweise über Vitalität und Gesundheit im Organismus feststellen. Eventuelle Blockaden, die die Funktion beeinträchtigen, können beseitigt und der individuelle Rhythmus wiederhergestellt werden.
Osteopathie ist eine vollwertige medizinische Disziplin, in der die manuelle diagnostische und therapeutische Vorgehensweise bei Funktionsstörungen im Mittelpunkt steht. Ziel der Osteopathie ist die Wiederherstellung der körperlichen Funktionsfähigkeit durch die manuelle Beseitigung von Blockaden bzw. Bewegungsverlusten egal welchen Gewebes.
Die Osteopathie ist Wissenschaft, Kunst und Philosophie zugleich.
Eine Wissenschaft, da eine gründliche Kenntnis der medizinischen Basiswissenschaften wie Anatomie und Physiologie wesentlich ist, um die Osteopathie sicher und kompetent ausüben zu können.
Es ist eine Kunst, die Gesundheit bzw. das körperliche Gleichgewicht manuell zu fördern und wiederherzustellen. Diese Kunst erfordert viel praktische Übung und eine starke Hingabe für diesen Beruf.
Osteopathie ist zudem eine Philosophie: Sie hat eine eigene Sicht über Krankheit und deren Ursachen sowie starke praktische Prinzipien für ihre Therapie
Funktionelle Störungen (reversibel) werden unbehandelt meist zu strukturellen Störungen (irreversibel). Daher ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von wesentlicher Bedeutung.
Nicht nur Körper, Seele und Geist gehören zusammen, sondern ebenso die Behandlung auf parietaler (Gelenke, Muskulatur), viszeraler (organischer) und kranio sakraler Ebene (System: Schädel/Sacrum und deren mechanische Beziehung über Liquor/Hirnhaut und Nerven)
Der Körper wird als ein sich selbst regulierendes System (Kybernetik) mit dem Ziel des Gleichgewichts betrachtet. Ein vitaler Körper hat die Möglichkeit, selbstständig (auto) Probleme im System zu beheben (Korrektur).
Durchblutung als zentrales Ziel: Die Durchblutung muss überall im Körper gewährleistet sein, sonst ist Krankheit die Folge.
Nach einem ausführlichem Gespräch, zwischen Therapeut und Patient, indem alle Beschwerden, Lebensgewohnheiten und kausalen Zusammenhänge erörtert und analysiert werden, folgt die osteopathische Untersuchung. Diese umfasst eine allgemeines, sowie beschwerdebezogenes körperliches Screening.
Der Therapeut untersucht gezielt, um mechanische, neurologische, vaskuläre (arteriell/lymphatisch/venös), metabolische oder andere Stressoren ausfindig zu machen, sie in Bezug zu setzen und um eine erste Hypothese für die ursachenbezoene Therapie aufzustellen. Aus all diesen gesammelten Informationen, erstellt der Osteopath einen ersten Behandlungsansatz.
(Anamnese, Provokationstest, etc. zur Vorsicht )
Um Kontraindikationen und Gefahren möglichst auszuschließen, ist es von enormer Wichtigkeit, dass der Therapeut sorgfältig die Safety – Tests durchführt, bevor er die osteopathische Behandlung beginnt. Bei medizinischer Indikation ist es unter Umständen möglich, dass der Osteopath zur Abklärung durch einen Facharzt oder bildgebende Verfahren rät.
Die Behandlung umfasst Manipulationen, Mobilisationen, sowie muskuläre, energetische und fasziale Behandlungstechniken. Nach einer solchen, sehr intensiven Behandlung muss dem Organismus auch Zeit gegeben werden sich der neuen Gewebesituation, der neuen Beweungsmöglichkeiten, oder auch den neuen Bewegungsabläufen anzupassen.